Pulsoximeter: Wie sinnvoll ist die Sauerstoffmessung für Zuhause?
In den letzten Jahren hat das Interesse an Gesundheitsmessgeräten für den Heimgebrauch deutlich zugenommen. Eines dieser praktischen Tools ist das Pulsoximeter. Besonders während der Corona-Pandemie rückte das kleine Gerät zur Messung der Sauerstoffsättigung in den Fokus der Öffentlichkeit. Doch was genau macht ein Pulsoximeter, für wen ist es geeignet und lohnt sich die Anschaffung auch außerhalb akuter Atemwegserkrankungen? In diesem Blog klären wir alle wichtigen Fragen rund um das Thema Pulsoximeter, erklären die gemessenen Werte und zeigen auf, für wen sich der Einsatz wirklich lohnt.
Was ist ein Pulsoximeter und wie funktioniert es?
Ein Pulsoximeter ist ein kompaktes Messgerät, das in der Regel am Finger befestigt wird und innerhalb weniger Sekunden zwei entscheidende Vitalwerte ermittelt: die Sauerstoffsättigung (SpO2) des Blutes sowie die Herzfrequenz. Dabei nutzt das Gerät eine nicht-invasive Methode, bei der durch die Haut Lichtstrahlen gesendet werden. Anhand der Lichtabsorption kann das Pulsoximeter bestimmen, wie viel Sauerstoff an die roten Blutkörperchen gebunden ist.
Die Bedienung ist denkbar einfach: Das Pulsoximeter wird auf den Finger gesteckt, per Knopfdruck aktiviert und liefert nach wenigen Sekunden präzise Ergebnisse. Dank der kompakten Bauweise sind viele Modelle ideal für den Hausgebrauch, auf Reisen oder beim Sport geeignet.
Was zeigt ein Pulsoximeter alles an?
Ein gutes Pulsoximeter zeigt in der Regel folgende Werte an:
- SpO2-Wert (Sauerstoffsättigung): Dieser Wert gibt an, wie viel Prozent des Hämoglobins im Blut mit Sauerstoff gesättigt ist.
- Pulsfrequenz (Herzschlag pro Minute): Dieser Wert zeigt die aktuelle Herzfrequenz an.
- Pulswellenanzeige oder Plethysmogramm: Einige Modelle zeigen die Pulswelle grafisch an, was zusätzlich Aufschluss über die Durchblutung gibt.
- Signalstärke/Qualitätsanzeige: Manche Pulsoximeter bieten eine Rückmeldung zur Signalqualität, was die Messgenauigkeit verbessert.

Welcher Wert bei Pulsoximeter ist normal?
Ein normaler SpO2-Wert bei gesunden Menschen liegt zwischen 95 % und 100 %. Werte unter 95 % können auf eine Hypoxämie (niedriger Sauerstoffgehalt im Blut) hindeuten, insbesondere wenn sie dauerhaft auftreten. Die Herzfrequenz sollte im Ruhezustand zwischen 60 und 100 Schlägen pro Minute liegen – abhängig von Alter, Fitness und individueller Gesundheit.
Was ist die normale Sauerstoffsättigung?
Die normale Sauerstoffsättigung liegt idealerweise bei mindestens 95 %. Bei älteren Menschen oder Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD können auch Werte zwischen 90 % und 94 % noch als akzeptabel gelten. Sinkt der Wert jedoch dauerhaft unter 90 %, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden. Besonders wichtig ist der SpO2-Wert bei Menschen mit Atemwegserkrankungen, Herzproblemen oder Schlafapnoe.
Lohnt sich ein Pulsoximeter?
Die Anschaffung eines Pulsoximeters lohnt sich für viele Menschen. Hier einige Anwendungsgruppen, für die ein Pulsoximeter besonders sinnvoll ist:
- Menschen mit Lungenerkrankungen (z. B. COPD, Asthma): Ein Pulsoximeter hilft, die Sauerstoffversorgung regelmäßig zu kontrollieren und frühzeitig Verschlechterungen zu erkennen.
- Corona-Patienten und Long-COVID-Betroffene: Viele Patienten nutzen das Gerät, um frühzeitig einen Abfall der Sauerstoffsättigung zu bemerken.
- Sportler: Besonders im Hochleistungssport oder bei Training in großer Höhe ist die Kontrolle der Sauerstoffversorgung wichtig.
- Schwangere: Auch in der Schwangerschaft kann die Kontrolle der Sauerstoffwerte sinnvoll sein.
- Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Herz- und Lungenerkrankungen. Ein Pulsoximeter kann hier zur regelmäßigen Gesundheitskontrolle beitragen.
Zusammenfassend: Ein Pulsoximeter kann Leben retten, denn es zeigt frühzeitig Veränderungen an, die oft mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind.

Kann ein Pulsoximeter Herzrhythmusstörungen erkennen?
Ein Pulsoximeter misst die Herzfrequenz, jedoch nicht direkt den Herzrhythmus. Das bedeutet: Es kann zwar unregelmäßige Pulswerte anzeigen, aus denen sich ein Hinweis auf Herzrhythmusstörungen ergeben kann, aber eine genaue Diagnose ist damit nicht möglich. Für die Erkennung von Vorhofflimmern, Extrasystolen oder anderen Arrhythmien ist ein EKG notwendig.
Ein plötzlich stark schwankender Pulswert auf dem Pulsoximeter kann allerdings Anlass geben, ärztlichen Rat einzuholen.
Pulsoximeter im Alltag – Einsatzmöglichkeiten
Ein Pulsoximeter ist vielseitig einsetzbar. Hier einige Alltagsszenarien:
- Kontrolle während einer Erkältung oder Grippe
- Überwachung bei chronischen Erkrankungen wie COPD oder Herzinsuffizienz
- Sicherheit beim Schlafen für Menschen mit Schlafapnoe
- Schnelle Ersteinschätzung bei Atemnot
- Überwachung nach Operationen oder bei Sauerstofftherapie
- Selbstkontrolle bei sportlicher Belastung
Durch seine einfache Anwendung ist das Pulsoximeter ideal für die tägliche Gesundheitskontrolle zu Hause geeignet.
Fazit
Ein Pulsoximeter ist ein praktisches, einfach zu bedienendes und äußerst hilfreiches Gerät zur Überwachung der Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz. Gerade für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, ältere Personen, Sportler oder zur Nachsorge nach Infektionen kann es eine wertvolle Unterstützung im Alltag sein. Auch wenn es keine medizinische Diagnose ersetzt, liefert es wichtige Hinweise zur eigenen Gesundheit.
Wer regelmäßig auf seine Vitalwerte achten möchte, trifft mit einem Pulsoximeter eine gute Wahl. Die Investition lohnt sich, nicht nur in Krisenzeiten.